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Jessica Koch

Jessica Koch

Bereits 2003 habe ich erstmals die Geschichte über meine Liebe zu Danny auf Papier gebracht. Ich wollte keine Schriftstellerin werden. Vielmehr hatte ich den Gedanken, mir die emotionale Last von der Seele zu schreiben. Es steckte kein ernsthaftes Interesse dahinter, als ich das mit Schreibmaschine getippte Manuskript an zwei Publikumsverlage schickte. Umso mehr wunderte mich das Vertragsangebot: Man wollte meine Geschichte veröffentlichen!

Und was tat ich? Ich habe abgelehnt! Die Vorstellung, dass alle Welt meine viel zu persönliche Lebensgeschichte lesen kann, erschreckte mich so sehr, dass ich das Manuskript den Flammen opferte. Einem großen Feuer auf dem Gartengrundstück meiner Eltern, dem ich kurz davor bereits sämtliche gemeinsamen Fotos von Danny und mir in den Schlund geworfen hatte. Allerdings habe ich es nicht übers Herz gebracht, die Fotos zu verbrennen, die nichts mit mir zu tun hatten. Auch seine Briefe und Gedichte habe ich aufgehoben und alles sorgfältig in einer Schachtel im Keller verstaut. Im festen Vorhaben, ein für allemal mit diesem Thema abzuschließen.

Einige Jahre später heiratete ich und bekam einen Sohn. Ohne groß nachzudenken, erzählte ich meinem Mann eines Tages beiläufig, dass ich früher einmal ein Buch geschrieben und ein Vertragsangebot dafür erhalten hatte. Er hakte nach. Aus einer kurzen Erzählung über Danny wurde ein wochenlanger Bericht. Natürlich spürte mein Mann, dass einiges aus dieser Zeit nicht verarbeitet war, und riet mir, die Geschichte (erneut) zu Papier zu bringen. Von dem Moment an widmete ich jede freie Minute dem Schreiben. Wochenlang bin ich mit Papier und Bleistift wirr durch die Gegend gerannt, gefangen in einer vollkommen anderen Zeit. Aus meinen Notizen entstand ein hochemotionaler Roman. Aus reiner Neugier sendete ich das Manuskript an fünf Literaturagenturen. Innerhalb weniger Wochen erhielt ich vier Zusagen. Nach einem ausgiebigen Gespräch mit einem Verlag stimmte ich schließlich einer Veröffentlichung zu und es entstand das Buch „Dem Horizont so nah“.

Zeitgleich zu der Veröffentlichung von „Dem Horizont so nah“ schrieb ich die Geschichte von Dannys Kindheit auf. Aus Dannys ausführlichen und detaillierten Erzählungen und seinen Aufzeichnungen entstand mein zweites Buch „Dem Abgrund so nah“. Da es immer Dannys Wunsch war, mit seiner Geschichte anderen Menschen die Augen öffnen und zukünftig vielleicht ein ähnliches Schicksal vermeiden zu können, entschied ich mich für eine Veröffentlichung. Aufgrund der großen Begeisterung der Leser habe ich die Buch-Reihe fortgesetzt. So ist Ende 2016 der letzte Teil der Danny-Trilogie unter dem Titel „Dem Ozean so nah“ entstanden.