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5 Fragen an M. J. Haag: Interview zu „Verfallen (The Beast 3)“

„Verfallen“ ist der dritte und letzte Band der düster-prickelnden Reihe „The Beast“, die auf dem Märchen von „Der Schönen und dem Biest“ basiert.

US-Autorin M. J. Haag hat uns kurz vor der Veröffentlichung fünf Fragen zum Finale der Trilogie beantwortet. Viel Spaß beim Lesen!

FeuerWerke Verlag: „Verfallen“ ist der finale Teil der „The Beast“-Reihe. Was erwartet die Leser im Buch?

M. J. Haag: Benella war tief verletzt von den Entwicklungen am Ende des zweiten Teils „Betrogen“. Sie braucht Zeit, Ihre Wunden zu heilen und die Geschehnisse zu reflektieren. Viel wichtiger ist jedoch für sie, herauszufinden, was sie mit ihrem Leben anfängt (weil sie nicht mehr heiraten möchte). „Verfallen“ handelt also von Benellas Suche nach dem Glück bis ans Lebensende.

Direkt zur nächsten Frage.

Dass die Möglichkeit zur Verbesserung in dem unbändigen Willen besteht, danach zu suchen und daran zu arbeiten.

M. J. Haag

FeuerWerke Verlag: Benella muss ihrem neuen Leben ohne das Biest einen Sinn geben. Wie groß ist die Herausforderung für sie?

M. J. Haag: Das Biest bedeutet trotz all seinem Knurren, den Wutanfällen und der Aufdringlichkeit so viel für sie – Schutz, Freundschaft, Versorgung, Liebe. Sie versteht seine schwankenden Launen und hat ihre Tagesabläufe danach geplant, Zeit mit ihm zu verbringen. Ohne ihn ist sie ratlos, weil ihre Familie sie nicht mehr braucht, um nach Essen zu suchen.

FeuerWerke Verlag: Im Verlauf des Buches trifft Benella auf Alec, der für sie einerseits fremd und andererseits vertraut ist. Was geht in ihr vor, als sie ihn trifft?

M. J. Haag: Für sie ist der „neue“ Lord des Nordens das komplett Gegenteil des Beasts. Er ist distanziert und fokussiert darauf, sein Anwesen wieder aufzubauen. Er hat nichts von dem Biest, das sie zu lieben gelernt hat. Er hat sie nicht eifrig beschützt, wie es das Biest getan hätte. In ihrer Vorstellung hatte der Lord des Nordens was er wollte, nämlich seine menschliche Gestalt, und sie war nichts weiter als ein Mittel zum Zweck.

FeuerWerke Verlag: In unserem letzten Interview (klick!) sagtest du, dass es die Lehren sind, die alte Märchen bis heute ihren Zauber verleihen. Kannst du uns die wichtigste Lehre nennen, die dein Märchen lehrt?

M. J. Haag: Dass einfache Freundlichkeit das Leben verändern kann. Dass Grausamkeit unterschiedlichste Gestalten haben kann. Dass Verpflichtungen die Hoffnung auf Glück beschädigen können, wenn man es zulässt. Dass die Möglichkeit zur Verbesserung in dem unbändigen Willen besteht, danach zu suchen und daran zu arbeiten. Dass auf undenkbar starken Schmerz auch Glück folgen kann. Ehrlich gesagt, gibt es sehr viele, aber was vorallem zählt, sind die Lehren, die für den einzelnen Leser mitschwingen, denn es werden für jeden unterschiedliche sein.

Ich wollte eine Version kreieren, in der ich mir vorstellen könnte zu leben.

M. J. Haag

FeuerWerke Verlag: Betrachten wir die aktuelle Situation in der Welt, wünschen wir uns manchmal, einfach auszubrechen und der Realität zu entfliehen. Stell dir vor, du könntest dir eine klassische Märchenwelt aussuchen, in der du für einen Tag leben dürftest. Welche wäre es – und warum?

M. J. Haag: Viele der klassischen Märchen sind sehr hart. Die Meerjungsfrau verwandelte sich in ihre Meeresgestalt und fand nie ihre Liebe. Cinderella wurde misshandelt und geschlagen von ihrer Stiefmutter während ihr (sehr wohl lebendiger) Vater nichts getan hat, um ihr zu helfen. Rotkäppchen hatte einen menschenfressenden Wolf. Genau wie unsere Welt, wurde keine Märchenwelt als perfektes Paradies geschrieben, was mir die Entscheidung relativ einfach macht. Ich würde lieber in meiner bekannten Realität bleiben, als in einem der Klassiker. Ich denke, das ist der Grund dafür, warum ich meine eigene Version von „Die Schöne und das Biest“ und zuletzt auch „Cinderella“ geschrieben habe. Ich wollte eine Version kreieren, in der ich mir vorstellen könnte zu leben.

„Verfallen (The Beast 3)“ von M. J. Haag erscheint am 24.11.2020.

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